„Schutzschirm der Seele“ oder „Immunsystem der Psyche“, so könnte man Resilienz auch bezeichnen. Die Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin Maria Kahriger erklärte Studierenden der FakS Weiden in einem Vortrag, wieso die innere Widerstandskraft so bedeutsam für das eigene Wohlbefinden ist.
Resilienz ist nicht nur für jeden Einzelnen und seine psychische Gesundheit relevant, sondern stellt auch einen wichtigen pädagogischen Aspekt für Eltern bzw. Erzieherinnen und Erzieher dar. Umso wichtiger, dass sich die Studierenden der FakS Weiden rechtzeitig mit der Thematik auseinandersetzen, um für das spätere Berufsleben mit Vorbildfunktion gewappnet zu sein.
Die sieben Säulen der Resilienz
Die sogenannte innere Widerstandskraft des Menschen gibt die Fähigkeit, Krisen, Rückschläge oder Verluste zu bewältigen, um sie als Anlass für die eigene Entwicklung zu nutzen. Ist ein Mensch resilient genug, wird er in Krisensituationen weitermachen, das Tief überwinden und sich neuen Herausforderungen stellen, erklärte Kahriger.
Die Expertin wies insbesondere auf die sieben Säulen der Resilienz hin, die für die persönliche Widerstandskraft wichtig sind. Dazu gehören Optimismus, Akzeptanz, Selbstwirksamkeit, Lösungsorientierung, Verantwortungsbewusstsein, Kontaktfreude und Zukunftsorientierung, gestützt von einer bewussten und gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
Die eigene Resilienz stärken
Nach dem Vortrag konnten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher auch ihre eigene Resilienz testen. Die Antworten auf positiv formulierte Ja-Nein-Fragen wie „Ich weiß um meine Stärken und bin stolz auf mich“, ließen Rückschlüsse über die persönliche innere Stärke zu.
Eine besondere Bedeutung hat eine starke Resilienz auch für die Arbeit mit Kindern. Da sich Sprösslinge besonders an ihren Bezugspersonen orientieren, sei es wichtig, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. So könne der Nachahmungstrieb im positiven Sinne gefördert werden, erläuterte Kahriger.
Einen ähnlichen Test präsentierte die Referentin schließlich auch für die Arbeit mit Kindern: Beispielfragen wie „Kann das Kind über seinen Kummer reden und ihn verarbeiten?“ oder „Kommt das Kind mit Niederlagen und Rückschlägen zurecht?“ ließen sich pädagogisch gut in die Arbeit integrieren, so Kahriger.
Die Komfortzone verlassen
„Irgendwann ändern sich nicht die Dinge, sondern die Bedeutung, die wir ihnen geben“, so lautet der Leitspruch der Referentin, die den angehenden Erziehern und Erzieherinnen noch Tipps zur Stärkung der eigenen Resilienz mit auf den Weg gab. So kann es schon helfen, sich alles von der Seele zu schreiben, Niederlagen zu akzeptieren oder neue Herausforderungen zu suchen. Ihr wichtigster Ratschlag aber lautete: „Verlasse deine Komfortzone“.
Die Selbstbehauptungstrainerin ließ die Studierenden abschließend eine Meditation zur Stärkung der Resilienz durchführen und gab ihren weitere Übungen zur Durchführung mit Kindern und Jugendlichen an die Hand. Für die angehenden Erzieherinnen und Erzieher war der Vormittag sehr lehrreich und sie konnten viele neue Erfahrungen und Tipps mitnehmen.